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2. Juni 2019

Die Geschichte eines Kochverbrechens: Spaghetti teilen!

Dass Spaghetti vor dem Kochen nie zerbrochen werden sollten, ist den meisten Liebhabern der italienischen Küche mehr oder weniger bekannt ...

Die Geschichte eines Kochverbrechens: Spaghetti teilen!

Dass Spaghetti vor dem Kochen nie zerbrochen werden sollten, ist den meisten Liebhabern der italienischen Küche mehr oder weniger bekannt. Einfach Spaghetti aus der Packung nehmen und in das kochende Wasser geben und Kochzeitende abwarten. Und basta! Das wäre es gewesen. Keine Wissenschaft an und für sich. Tja, sagen Sie.

Bitte nicht auf die für viele Italiener perverse Idee kommen, die Spaghetti (oder Spaghettis?) zu brechen: Sie würden eins der größten Kochverbrechen nach den strengsten italienischen Kochgesetzen begehen, das ein Italiener Ihnen nie verzeihen würde. Es sein denn, Sie möchten eine Nudelsuppe mit vielen, kleinen, in einer Brühe schwimmenden Spaghettistücken haben. Na bitteschön, buon appetito!

Dass Spaghetti aber nie in zwei Teilen gebrochen werden können, sondern immer in drei, vier bis sechs Stücken, ist jedoch den meisten von uns nicht bekannt. Spaghetti brechen immer an mehreren Stellen, jedoch nie in zwei Teilen. Da schau her!

Mit dem Thema haben sich auch zwei Wissenschaftler aus Frankreich schon 2005 befasst: Ein Ding der Unmöglichkeit, sagen Sie. Wie kann es wohl sein, dass sich eine Spaghettistange nie im Leben in zwei Teilen, sondern immer in mehreren Teile brechen lässt?

Es geht doch nicht, sagen die Wissenschaftler Basile Audoly und Sébastien Neukirch vom Pasiser Centre National de la Recherche Scientifique (siehe → hier): Also unmöglich – wissenschaftlich bewiesen.


Die beiden Franzosen beschreiben das Phänomen des Biegens und Brechens einer Barilla-Spaghettistange (zwar elastische, jedoch spröde Stange) mithilfe der Kirchhoffgleichungen (oder kirchhoffschen Gleichungen, siehe → hier). Tja, wer hätte je gedacht, dass man die kirchhoffschen Gleichungen jetzt bemühen muss, um das Bruchphänomen der Spaghetti zu beschreiben? Anscheinend genießen Spaghetti nicht nur bei den Italienern einen hohen Stellenwert, sondern auch bei der Wissenschaft. Na dann Prost!

Das untenstehende Bild könnte die zart besaiteten und hochsensiblen Menschen unter uns leicht verstören. Es keine schwingenden oder schwimmenden Würmer, sondern eine brechende Spaghettistange bei dem französischen Experiment: Ein hochinteressantes Experiment, auf das die ganze Menschheit seit eh und je gewartet hat.

Quelle: http://www.lmm.jussieu.fr/spaghetti/movies-6-more.html


Liebe Spaghettikochenden, wenn Sie vor Ihrer nächsten Spaghettikochaktion das oben beschriebene Experiment mit dem Spaghettibrechen durchführen möchten, zögern Sie bitte nicht, Ihrem beeidigten „Italienischübersetzer des Vertrauens“ – it-sprachvermittler.de – in München von Ihren Versuchsergebnissen zu berichten. Es besteht jedoch Gefahr, dass Sie mit Spaghettistücken Ihren Küchenboden beschmutzen. it-sprachvermittler.de übernimmt hierfür keinerlei Haftung.

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